Allgemein

Petition

Wir haben eine Petition gestartet, um eine weitere Möglichkeit der Unterstützung unserer Anliegen zu bieten.
Nichts über uns ohne uns – gerade jetzt in der Pandemie!

Hier geht es zur Petition.
Wir freuen uns über Unterzeichner-innen!

Wir, die Plattform behinderter, chronisch kranker und alter Menschen sind sehr besorgt über unsere Lage in der gegenwärtigen Situation der Covid19-Pandemie. Wir erleben und erwarten noch weiter eine massive Verschlechterung unserer Lebensbedingungen und auch Überlebenschancen, wenn die Politik keine auf unsere konkreten Lebensrealitäten abgestimmten Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen einleitet. Um das erklärte Ziel der österreichischen Bundesregierung:
Das SARS-Cov-2-Virus einzudämmen und vor allem die besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen – das sind insbesondere alte, chronisch kranke und behinderte (so genannt „vorerkrankte“) Menschen – zu schützen, reichen die derzeitigen Maßahmen (Stichwort Ausgangsbeschränkungen) nicht aus. Es bedarf dringend weiterer konkreter Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen, die auf die unterschiedlichen Lebenssituationen besonders gefährdeter Menschen abgestimmt sind.

Nun berät die Regierung aktuell in einer Expert-innengruppe über unsere Situation, doch unsere Anliegen und Erfahrungen werden in dem Prozess nicht gehört und unsere Erfahrungen nicht einbezogen. Dies verstößt gegen die UN-Behindertenrechtskonvention, die in Artikel 4, Abs.3 ausdrücklich festhält:

Bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Rechtsvorschriften und politischen Konzepten zur Durchführung dieses Übereinkommens und bei anderen Entscheidungsprozessen in Fragen, die Menschen mit Behinderungen betreffen, führen die Vertragsstaaten mit den Menschen mit Behinderungen, einschließlich Kindern mit Behinderungen, über die sie vertretenden Organisationen enge Konsultationen und beziehen sie aktiv ein.

UN-Behindertenrechtskonvention, Artikel 4, Abs.3

Die betroffenen Personengruppen müssen in den Beratungsprozess maßgeblich einbezogen werden, um gemeinsam treffsichere Maßnahmen zu entwickeln, die unser Leben zugleich nicht unnötig einschränken und belasten oder schlimmer noch, gefährden!

Derzeit plant die österreichische Bundesregierungen, die gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen zu lockern. Doch für uns gibt es nach wie vor keine dringend benötigten Schutzmaßnahmen: Schutzausrüstung, Tests, ambulante Beatmung, Sicherstellung ausreichender Sozialkontakte, Sicherstellung der Stabilität der Pflege- und Hilfsstrukturen durch Schutz der Assistent-innen und Pflegekräfte, Schutz vor Vernachlässigung und bedarfsgerechte Gewährleistung der Versorgung. Berufliche Freistellungen allein sind zu wenig.

Wir rufen die politischen Entscheidungsträger-innen dazu auf, unsere Anliegen im Entscheidungsprozess über unsere Lebenssituation zu berücksichtigen und uns sowie andere Betroffene aktiv in den Beratungsprozess einzubeziehen. Die nötigsten Anliegen, um unsere Lebensqualität zu gewährleisten und unsere Überlebenschancen angesichts von Covid19 nicht zu gefährden, stellen wir als detaillierten Maßnahmenkatalog zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Anliegen der verletzlichsten Menschen in der Covid19-Pandemie!

Aktion statt Isolation ~ gegen einen Backlash in unserer Gesellschaft!

Gerade in Krisenzeiten darf der Grundsatz ‚Ambulant vor Stationär‘ nicht vergessen werden. Die Gruppe der behinderten, chronisch kranken und alten Menschen braucht genau auf unsere diversen Lebenssituationen abgestimmte Maßnahmen. Nur so kann die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und weitestmögliche Selbstbestimmung dieser besonders verletzlichen Personengruppen gewährleistet, und unser Überleben angesichts der aktuellen Covid19-Pandemie gesichert werden. Dies bedarf einer breiten Palette an Maßnahmen:

* Sicherstellung von Sauerstoffversorgung und weitestmöglicher mobiler (nicht-invasiver) Beatmung

* finanzielle und rechtliche Aufwertung aller hier relevanten Berufsgruppen (Persönliche Assistenz, Betreuung, Pflege)

* Regelmäßige Tests des Pflegepersonals (wenn diese bei mehreren Klient*innen arbeiten) und bedarfsorientierte Bereitstellung von Tests für besonders gefährdete Personen sowie die Abdeckung steigender Hilfsbedarfe.

* Zugang zu medizinischer und therapeutischer Versorgung aufrecht erhalten, staatliche Sicherstellung von Dauermedikation und die Ermöglichung des sicheren Ambulanzen- Ärzt*innen- und Therapeut*innenbesuchs durch Schutzausrüstung und Hausbesuche sowie den Ausbau von Telemedizin.

Behinderungen und chronische Krankheiten vermindern nicht automatisch Überlebenschancen, aber unzureichende Rahmenbedingungen tun dies. Bitte unterstützen Sie unsere Forderungen. Helfen wir gemeinsam zusammen, dass es die Verletzlichsten in der Covid19-Krise nicht am schlimmsten trifft!

Dorothea Brozek, Plattform behinderter, chronisch kranker und alter Menschen

Hier finden sie nochmals die Petition.

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